Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine Ende Februar 2022 beschäftigt uns das Thema Energiekosten in einem neuen Ausmaß. Zwar ist grundsätzlich jedem bewusst, dass der Verbrauch fossiler Brennstoffe zur Eindämmung der Klimakrise drastisch heruntergefahren werden muss, die Bereitschaft auch selbst Einschnitte hinzunehmen war aber bislang eher gering. Zumindest, bis die durch den Krieg in der Ukraine angefachten Diskussionen rund um das Thema „Energiesparen“ omnipräsent in den Medien wurden und die schnell steigenden Energiekosten angefangen haben, die eigenen Geldbeutel stark zu belasten. Mit den Energiekosten stieg bei vielen Immobilienbesitzern auch der Wunsch nach Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen. Doch welche Möglichkeiten gibt es überhaupt, Immobilien effizienter zu gestalten, Energiekosten zu senken und vielleicht sogar komplett unabhängig von der externen Energieversorgung zu werden?
Die energetische Sanierung einer Immobilie kann verschiedene Ausprägungen haben. Den Einstieg bildet die Umsetzung einer Einzelmaßnahme, wie z. B. einer neuen Fassaden- oder Dachdämmung. Wenn aber noch weitere Maßnahmen wie die Erneuerung von Fenstern und Heizung oder der Einbau einer Lüftungsanlage sowie einer PV- oder Solaranlage hinzukommen, kann man irgendwann von der Modernisierung zu einem Effizienzhaus sprechen. Das heißt, dass die Immobilie durch die Sanierungsmaßnahmen auf einen neuen energetischen Stand gehoben wird.
Einzelmaßnahme oder Modernisierung zum Effizienzhaus?
Die Unterscheidung zwischen Einzelmaßnahmen und der Modernisierung zum Effizienzhaus ist wichtig, da diese Auswirkungen auf die Kredithöhe sowie den Tilgungszuschuss für eine Wohneinheit hat. Wenn sich ein Immobilienbesitzer für das große Programm, also die Modernisierung zum Effizienzhaus, entscheidet, liegt die Darlehenshöhe in der Regel zwischen 120.000 und 160.000 Euro – bezuschusst wird das ganze mit 30.000 bis 75.000 Euro. Doch auch die Umsetzung von Einzelmaßnahmen wird gefördert. Bei einem Darlehen von maximal 60.000 Euro pro Jahr können sich Immobilienbesitzer über einen Zuschuss von 20 bis 40 Prozent der förderfähigen Kosten freuen. Wichtig ist jedoch, ganz gleich für welche Maßnahme man sich entscheidet, dass die maximale Kredithöhe dem Rechnungsbetrag der förderfähigen Kosten entspricht.
Was Immobilienbesitzer jetzt tun sollten.
Ist die Entscheidung für eine energetische Sanierung gefallen, sollten Immobilienbesitzer im ersten Schritt den Kontakt zu einem Energieberater sowie zu den benötigten Handwerkern suchen. Um eine Förderung zu erhalten, ist die Inanspruchnahme eines Energieberaters zwingend notwendig, da dieser eine „Bestätigung zum Antrag“ erstellt, welche später für die Beantragung der Förderung benötigt wird. Anschließend kann der finanzielle Rahmen mit der Bank geklärt und die passende Finanzierungsform festgelegt werden. So gibt es zum einen die Möglichkeit einer Finanzierung über ein Darlehen der KfW mit Tilgungszuschuss, zum anderen einer Finanzierung aus Eigenkapital oder einem Bankdarlehen mit Investitionszuschuss der BAFA. Für wen welche Option passend ist, wird im Gespräch mit der Bank erörtert. Die Antragstellung bei der Bank oder der BAFA muss aber in jedem Fall vor Baubeginn erfolgen.
Es kann losgehen!
Mit der Antragsstellung und der anschließenden Genehmigung fällt der Startschuss für das Bauvorhaben. Sobald die Maßnahmen abgeschlossen sind, reichen die Bauherren die entsprechenden Rechnungen bei der Bank ein und lösen so die Auszahlung des Darlehens aus. Um auch die beantragte Förderung zu erhalten, muss vom Energieberater eine „Bestätigung nach Durchführung“ erstellt werden. Diese wird bei der Bank oder der BAFA eingereicht, sodass die Auszahlung des Zuschusses erfolgen kann. Zu beachten ist, dass Zuschüsse je nach Eingangsdatum des Verwendungsnachweises entweder 2, 4 oder 5 Jahre nach Zusage der Förderung gebucht werden.
Fragen? Wir helfen gerne weiter!
Auf Ihrem Weg zur energetischen Sanierung Ihrer Immobilie stehen Ihnen unsere Immobilien- und Baufinanzierungsexperten gerne zur Seite. Im Rahmen eines unverbindlichen Beratungstermins finden wir die für Sie passende Finanzierungsform, übernehmen die Kredit-Antragstellung und überwachen die Zuschussbuchung nach der Fertigstellung Ihrer energetischen Maßnahmen.